Spendenbrief 2023
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer des Pidecafé-Projekts!
Wir möchten uns zunächst für ihre großartige Spendenbereitschaft sehr herzlich bedanken und Ihnen einen Überblick über die Entwicklung in Perù und unserer Projektarbeit geben..
Sorgen macht uns die instabile Regierung in Lima. Lupo Catarac von der Umwelt-NGO Redad hat bezüglich der drohenden Mine nichts Gutes zu berichten. Die Regierung will 53 Minen ausbeuten lassen und investiert allein für die Edelmetallmine Rio Blanco oberhalb Huarmacas 2,7 Mio. US$. Intensiv werben Plakate an öffentlichen Gebäuden für vermeintliche Vorteile und Zuwendungen, z.B. an Bürgermeister und Ortsvorsteher. Ziel ist die Spaltung der Gesellschaft. Eine chinesische Firma ist im Besitz der Schürfrechte. Dem Protest gegen die Ausbeutung der Mine haben sich aktuell von Ayabaca ausgehend auch Priester angeschlossen. Sie nehmen an den Demonstrationen teil, veröffentlichen Gegenargumente und betonen die Notwendigkeit, die Natur und die Lebensgrundlage Wasser zu schützen. Zusammen mit anderen Weltläden konnten wir in diesem Jahr 10.ooo € für dieses Projekt aufbringen. Hier werden wir weiterhin Unterstützung leisten müssen.
Reisebericht ins Projektgebiet im August (nach Susanne Sauer)
Erste Station ist das Dorf Nuevo San Martin. Bei einer ersten Zusammenkunft berichten die Kaffeebauern von den Auswirkungen des Klimawandels. Die diesjährige Kaffeeernte habe noch nicht stattgefunden, da die Kaffeekirschen durch den vielen Nebel und entsprechend weniger Sonneneinstrahlung immer noch nicht reif seien. Auch die Gefahr von Pilzerkrankungen steige. Und warm und feucht gefällt den Grillen, die überall ihr gefräßiges Unwesen treiben. Ihnen fallen als erstes die Gemüsegärten zum Opfer. Durch den biologischen Anbau sind die Bekämpfungsmöglichkeiten stark eingeschränkt. Anschließend führt uns der engagierte Promotor Roger (aktives Vorbild, Anleiter) zu seiner Baumschule und den Neupflanzungen und er zeigt die mobilen Berieselungsanlagen, die wesentlich weniger Wasser verbrauchen, als die Bewässerung über die bisherigen offenen Kanäle. Hier haben wir auch eine Bibliothek besucht. Vor allem die Nachschlagwerke sahen sehr benutzt aus. Allerdings erreicht die Verfügbarkeit des Internets inzwischen auch die abgelegenen Dörfer, wenn auch unzureichend.
In Hualquiro besichtigen wir neue Kaffeeanlagen in vorbildlicher Mischkultur. Auch hier sind die
Letzte Station ist San Cristobal, ein Dorf, das zu Beginn unserer Projektarbeit gefördert wurde. Im Haus des Kaffeebauern-Komitees begrüßt uns Santos Lizana herzlich.
Wir kennen uns seit 25 Jahren. Bäuerinnen und Bauern aus dem Dorf und eine Delegation aus dem Rathaus samt Bürgermeister vom Nachbarstädtchen El Faique sind da. Auch hier gibt es wieder etliche Reden – und ein aufwändiges Frühstück mit Weizengraupen, Kochbananenflocken, frittierten Süßkartoffeln, einer Art Topinambur, gekochten Kartoffeln, Käse, Krautsalat, kleinen Broten und gegrilltem Schweinefleisch. Früher gab es 2-3 Mal am Tag Reis und Bohnen … Santos hat inzwischen auch eine Werkstatt zum Weben von Stoffen, macht daraus z.B. Hängematten, experimentiert mit Maniok auf ihrer Parzelle und ihr Mann startete einen lokalen Verkauf ihres Kaffees. Zurück in Piura besichtigen wir am letzten Tag der Reise die Kaffeeaufbereitungsanlage von NORANDINO. Fertiggestellt sind inzwischen auch die Gebäude zur Kakao-Verarbeitung und Abfüllung von Rohrzucker. Eine beeindruckende Entwicklung.
Diese Reise hat gezeigt, dass durch unser Engagement mit Ihrer Unterstützung 30 Jahre Projektarbeit in dieser Region eine gute Entwicklung möglich machte. Über 10.ooo Bauernfamilien im Norden Perus können inzwischen von ihrer Arbeit menschenwürdig leben und haben eine langfristige Lebens- und Einkommensperspektive. Lassen Sie uns weiter gemeinsam daran arbeiten !!
Aktuell läuft die Beantragung eines Folgeprojekts für die 14 Dörfer plus vier weitere beim BMZ - Bundesamt für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - über 130.ooo € von Juli 2024 bis Juni 2026. Rudolf Schwarz, der Initiator von Pidecafé, konnte dafür gewonnen werden, das Projekt zu managen. Wird der Antrag genehmigt, heißt das, dass wir 75% des Volumens finanziert bekommen und 16.250 € pro Jahr selbst beitragen müssen. Das erste Halbjahr 2024 müssen wir mit Eigenmitteln überbrücken.
Nun möchten wir Ihnen noch einmal ganz herzlich für Ihre Spenden bedanken, die es uns in den letzten Jahren ermöglicht haben,
die verschiedenen Projekte in Perù zu verwirklichen und bitten Sie, unsere Arbeit auch weiterhin durch Ihre Spenden zu unterstützen.
Bitte unterstützen Sie unsere Projekte auch in diesem Jahr!

Wir wünschen Ihnen eine schöne Weihnachtszeit und
ein gutes, friedliches und vor allem gesundes Jahr 2o24

